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Psychotraumatologie - Traumatherapie

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Behandlung von unsichtbaren Wunden.

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Wenn die Seele weint.

Wenn das Ich verletzt wurde.

Wenn die Trauer, der Schmerz und die Verwundung zu gross sind.

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Traumata - Traumafolgestörungen

Das Leben trägt Herausforderungen an den Menschen heran. Die Verletzungen, die wir dabei erleiden, sind unterschiedlich gross. Jeder Mensch kann mit diesen Herausforderungen anders umgehen. Wem eine grosse psychische Widerstandskraft mitgegeben wurde, d.h. wer über eine ausreichende Resilienz verfügt, kann Verletzungen überwinden. Kleine Narben bleiben als Erinnerung. Wenn die Verletzung jedoch zu gross und zu heftig ist und ganz bestimmte Krankheitssymptome hervorruft, braucht der Mensch psychotherapeutische Hilfe. 

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Was sind Traumata?

Die Erschütterungen können durch Naturgeschehen und Unfälle (Umwelt) oder durch interpersonelle Gewalt (Menschen) verursacht werden.

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Bindungstrauma: Das Erleben von psychischer und körperlicher Gewalt, Isolation und Vernachlässigung als Kind durch eine Bezugsperson.

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Monotrauma (Typ I-Trauma): Opfer von Umweltereignissen wie Lawinen, Tsunami etc. aber auch Unfälle, Verkehr oder durch Menschen verursachte einmalige Taten (Vergewaltigung, Überfall etc.). Im ICD-11 zählen neu auch die anhaltende Trauer und die Anpassungsstörung zu den besonders mit Stress assoziierten Störungen.

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Zu den medizinischen Traumata gehören schwere Verletzungen nach Unfällen, schwere Geburt, Krebs, chronische unheilbare Krankheiten, medizinische Fehler etc.

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Mehrfachtrauma (Typ II-Trauma) beinhalten einerseits Umweltkatastrophen (Erdbeben, Tsunami, Dürre, Hungersnot etc.), Unfälle, wie zum Beispiel ein Reaktorunfall und langjähriger Missbrauch, häusliche Gewalt, Folter, Krieg und Gefangenschaft.

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Spezialisierte, organisierte Gewalt (Typ III-Trauma) umfassen zum Beispiel Loverboy-Missbrauch, Online Kindsmissbrauch, organisierte, ritualisierte Gewalt und Missbrauch mit dissoziativen Spaltungen.

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    Traumatherapie für Erwachsene

Zur Behandlung von Traumafolgestörungen stehen verschiedene wissenschaftliche Methoden und Techniken zur Verfügung. Je nach Art des Traumas, der Traumata und der individuellen Persönlichkeit wird in der Psychotherapie eine geeignete Methode zur Bearbeitung des Traumas gemeinsam mit dem Patienten*in gewählt. Die Traumatherapie folgt nach der differentialdiagnostischen Abklärung aber immer den Phasen: Stabilisierung, Exposition und Integration. Wichtig für eine gelingende Traumatherapie sind aber auch der Aufbau einer tragfähigen therapeutischen Beziehung, Psychoedukation, Therapieplan und Therapieziele vereinbaren. Auf Transparenz wird im Therapieverlauf grossen Wert gelegt.

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Die möglichen Techniken sind NET-Narrative Exposure Therapy (Elbert & Schauer), CPT-Cognitive Processing Therapy (Resick & Schnicke), PE-Prolonged Exposure (Foa), BEPP_Brief Eclectic Psychotherapy for PTSD (Gersons), EMDR-Eye Movement Desensitization and Reprocessing (Shapiro), DBT-PTSD-Dialektisch Behaviorale Therapie bei Traumafolgestörungen, Tf-KVT-Trauma-fokussierte kognitive Verhaltenstherapie, PITT-psychodynamische inmaginative Traumatherapie (Reddemann) etc.

Für die Behandlung komplexer PTBS (Posttraumatische Belastungsstörung) und dissoziativer Störungen werden integrativ verschiedene Therapiezugänge gewählt. Dabei sind nach der Herstellung einer grösstmöglichenSicherheit das Erarbeiten von Stress- und Emotionsregulationsstrategien und die (Re-)Aktivierung von Ressourcen wesentlich.

    Traumatherapie für Kinder und Jugendliche

In der Traumatherapie mit Jugendlichen können zum Teil schon die obgenannten Techniken angewendet werden.

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Für Kinder hingegen sind kreativ-orientierte Verfahren oft der Weg zur Traumaverarbeitung. Das Spiel, Zeichnen, Rollenspiel, Geschichtenerfinden, Imaginieren etc. helfen dem Kind über die Verletzungen zu sprechen und diese zu überwinden. Das Erlebte wird nach einer Phase des Kennenlernens und der gefundenen Sicherheit vorsichtig skizziert, später wird die Zeichnung klarer und danach kann sie vielleicht sogar ausgemalt werden, so dass das Erlebte in eine Mappe gelegt werden kann und sich das Kind wieder dem Leben und seinen Entwicklungsaufgaben zuwenden kann.

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